13. September 2024
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Viele Bauherren träumen davon, ohne externe Energiequellen auszukommen. Wir durften ein Projekt planen, bei dem die Grenzen des sinnvoll möglichen umgesetzt wurden. Gebaut wurde emissionsfrei und nahezu in Selbstversorgung. Der Schlüssel hierzu ist die geschickte Verknüpfung von Photovoltaiktechnik, Batteriespeicher, sehr starker Dämmung, minimaler Wärmebrücken und geschickter Planung. Erfahren Sie hier, was heute schon auf dem Weg zum energieautarken Haus möglich und finanzierbar ist.
Als der Bauherr im Sommer 2019 auf uns zu kam, war klar, dass dieses Projekt besonders wird. Derartige Projekte können ein Weg sein, die CO2 Emission des Gebäudesektors deutlich zu reduzieren.
Die Energiewende mit Effizienz vorantreiben
Im Gegensatz zu Null-Energiehäusern stellen Plus-Energie-Häuser zusätzlich noch Strom für Elektromobilität bereit. Somit kann Ihr Haus so viel Energie produzieren, dass es auch noch zum Aufladen des Elektroautos reicht. Dies ist bilanziell relativ leicht, da im Sommer sehr viel mehr Energie über die PV-Anlagen (Photovoltaikanlage) bereitgestellt wird, als das Gebäude zum Heizen benötigt. Viele KfW-55 Gebäude mit PV-Anlagen stellen dem Stromnetz in der Jahresbilanz jetzt schon mehr Strom zur Verfügung, als Sie im Jahr verbrauchen. Dabei wird in den Sommermonaten sehr viel Strom ins Netz eingespeist und im Winter Energie aus dem Netz genutzt. Zur vollständigen Autarkie, auch beispielsweise im Dezember und Januar, ist es dennoch ein langer Weg.
Höhere Nachfrage und laufend fortschreitende, technische Entwicklungen sorgen dafür, dass mehr und mehr nahezu energieautarke Häuser gebaut werden. In diesem Gebäude wurden drei Wohneinheiten realisiert, die Planung ist auch im Bereich der Wohnraumnutzung auf Effizienz ausgelegt.
Der Schlüssel ist die Sonne
In diesem Gebäude in Monzingen kann die Sonne maximal genutzt werden. Die Dachneigung ist gut geeignet, die Ausrichtung ist ideal. Die vorangegangenen Machbarkeitsstudie ergab eine gute Eignung des Standorts. Eine Amortisationsrechnung half zusätzlich dabei, die Finanzierbarkeit des Bauvorhabens zu überprüfen. In einem durchschnittlichen Winter ist das Gebäude vollständig autark. Nur in einem extremen Winter wird Strom aus dem Netz bezogen.
Strom im energieautarken Haus
Der normale Stromverbrauch einer Wohneinheit beträgt etwa 3.000 Kilowattstunden pro Jahr (kWh/a). Um den Strombedarf zu senken bzw. zu optimieren, wurde ein ausgeklügeltes energetisches Konzept erstellt.
Wer energieautark leben möchte, erreicht dies am besten mit energiesparenden Haushaltsgeräten. Zusätzlich können z.B. Waschmaschine und Geschirrspüler an die PV- Anlage gekoppelt werden, sodass sie dann betrieben werden, wenn PV-Strom zur Verfügung steht. Dieses intelligente Energiemanagement steuert die Elektrogeräte und reduziert so den Stromverbrauch auf ein Minimum. So bleiben die Bewohner eines energieautarken Hauses bei gemäßigtem Stromverbrauch vollkommen unabhängig von Stromversorgern.
Wie lässt sich die gewonnene Energie auch speichern? In diesem Gebäude nehmen große Batteriespeicher die tagsüber gewonnene Energie auf, um sie in den Abend- und Nachtstunden bei höherem Bedarf wieder abzugeben. Die eingesetzten Lithium-Batterien können den Solarstrom verlustarm eine lange Zeit speichern und für den Bedarf bereitstellen. Die Herausforderung ist es Strom im Sommer langfristig zu speichern und bei Bedarf wieder abrufen zu können. In diesem Gebäude kommen dabei mehrere sehr große Batteriespeicher zum Einsatz die individuell auf das Gebäude angepasst wurden.
Heizen
Der Heizwärmebedarf des Hauses wurde durch eine Gebäudehülle im Passivhausstandard sehr stark reduziert. Das Gebäude besteht aus einer Holzriegelkonstruktion und wurde mit Zellulose gedämmt. Mit Dämmstoffstärken jenseits der 40cm sind die Wärmeverluste über die Gebäudehülle auf ein Minimum reduziert. Im Gebäude wurde ein sehr großer, gut gedämmter Wärmespeicher installiert, der Wärme möglichst über Wochen und Monate speichern kann. Diese Wärme steht dann für die Warmwasserversorgung und zum Heizen bereit. Den Wärmeverlust gibt der Speicher an die umgebenden Wohnräume ab. Aber reicht das auch für kalte Wintertage oder wenn vier Wochen lang Schnee auf der PV-Anlage liegt? Nein, es reicht nicht immer. In kälteren, sonnenarmen Perioden ist eine Netzversorgung möglich. Alternativ hätte diese Sicherheit auch z.B. über einen Pelletofen gewährleistet werden können.
Was kostet ein energieautarkes Haus?
Der Bauherr hat das Gebäude in weiten Teilen selbst gebaut. Die Kosten für das ausgefeilte Energiekonzept belaufen sich hierbei auf knapp 60.000 Euro und haben sich in weniger als 20 Jahren amortisiert. Die deutlichen Einsparungen bei den Energiekosten machen sich in der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung deutlich bemerkbar. So wird auch dieses relativ kostenintensiv wirkende Bauvorhaben auf längere Sicht erschwinglich. Zudem konnten attraktive Zuschüsse genutzt werden, die diese Bauweise auch in Zukunft noch attraktiver machen.
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